Mykotherapie

Präparate aus so genannten medizinisch wirksamen Pilzen oder Heilpilzen werden in der traditionellen chinesischen Medizin seit mehreren tausend Jahren verwendet und seit längerem in Japan und in den USA bei chronischen Krankheiten sowie in der Krebstherapie eingesetzt. Denn Heilpilze wirken antioxidativ, entgiftend und enthalten essentielle Aminosäuren sowie eine Vielzahl bioaktiver Substanzen. Sie haben einen hohen Gehalt an B-Vitaminen, Vitamin D und Spurenelementen.

Von großem Interesse ist ihr Gehalt an bestimmten Ballaststoffen, den Polysacchariden bzw. BetaGlucanen (langkettige Zuckerverbindungen). Diese besitzen eine abwehrstärkende Wirkung, indem sie verschiedene Zellen des Abwehrsystems stimulieren, so z. B. natürliche Killerzellen oder Fresszellen. In den letzten Jahren wurden verstärkt Anstrengungen unternommen, diese Wirkmechanismen mit naturwissenschaftlichen Methoden verstehen zu lernen. Neben der Stärkung des Abwehrsystems und der Antiangiogenese können die Heilpilze auch die Apoptose (programmierter Zelltod) wieder anstoßen. Besonders die so genannten Polysaccharide wurden eingehend untersucht. Laboruntersuchungen und vereinzelte Studien bestätigten die im Tierversuch beobachteten Effekte bei vielen Erkrankungen und zur Immunstärkung.

Anwendung

Heilpilze werden bei Autoimmunerkrankungen, Diabetes, Gelenkproblemen, Hauterkrankungen, im Magen-Darm-Bereich, bei Hormonschwankungen, bei Viren und Bakterien, Bluthochdruck und in der Krebstherapie eingesetzt. Heilpilze können in jeder Krankheitsphase eingesetzt werden. Hochdosiert können Sie z. B. während einer Chemotherapie oder Bestrahlung verabreicht werden, um die Nebenwirkungen zu vermindern und den Abfall von bestimmten Blutzellen, den Leukozyten, zu stoppen. Auch bei Schwäche, dem sog. Fatigue-Syndrom können Heilpilze eine Hilfe sein.

Die am häufigsten verwendeten Pilze sind Royal Sun Agaricus (Sonnenpilz), Maitake (Tanzender Pilz), Reishi (Ganoderma lucidum), Shitake (Lentinula),  Polyporus (Eichhase), Coriolus (Schmetterlingsporling) und Cordyceps (Raupenpilz).

Heilpilze können zur schulmedizinischen Behandlung bedenkenlos im Rahmen eines biologischen Gesamtkonzeptes ergänzend angewandt werden. Allerdings sollte man bei der Wahl der Produkte darauf achten, dass keine Schadstoffe in den Pilzen enthalten sind, da Pilze auch Umweltgifte speichern können.

Achtung: nicht bei hormonabhängigen Tumoren einnehmen, da einige Pilze eine hormonstimulierende Wirkung haben.

Tipp: Die gleichzeitige Einnahme von Vitamin C z.B. in Form  eines natürlichen Vitamin C-Spenders, wie die Acerolakirsche oder Zitrone, kann die Aufnahme der pilzspezifischen Inhaltstoffe verbessern und das Immunsystem noch zusätzlich unterstützen.